wanderwoche 06.06.2021-11.06.2021

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Rückblick auf die
Wanderfreizeit

in der
"Luxemburgische Schweiz"

Lange stand die - schon im Vorjahr geplante - Wanderwoche auf wackeligen Beinen: Wird die Corona-Pandemie uns verreisen lassen?

Wir hatten Glück, kurz vor unserem Wandertermin wurden die Hotels wieder geöffnet und wandern war, wenn auch teilweise noch mit Einschränkungen möglich. Alle Teilnehmer*innen waren bereits gegen COVID-19 geimpft. Viele hatten bereits den vollen Impfschutz, so dass die Durchführung der Wanderwoche zu verantworten war.

Ausgangsort unserer Wanderungen war ein kleines familiengeführtes Hotel im Ort Bollendorf, direkt an der Luxemburger Grenze.

06.06.2021: Anreise mit Abstecher zur Saarschleife

10 km, 300 hm

12 Personen

19 Grad, bedeckter Himmel, trocken

An dem bekannten Postkartenmotiv „Saarschleife“ im Dreiländereck Deutschland – Luxemburg – Frankreich gelegen, starteten wir nach einer Anfahrt mit den PKWs unsere Wanderwoche. Am Cloef-Atrium gingen wir zuerst Richtung Baumwipfelpfad, der sich auf einer Länge von 1250 Meter in bis zu 23 Meter Höhe über den Waldboden bis zu dem 42 Meter hohen Aussichtsturm schlängelte. Hier konnten wir einen traumhaften Blick auf die Saarschleife und einen Rundblick auf die Landschaft von Saar und Hunsrück werfen. Zurück am Cloef-Atrium brachen wir zu einer kleinen Wanderung auf, die im Wesentlichen der „Traumschleife Cloefpad“ folgte. Auf meist schmalen Wegen und Pfaden ging es vorbei an den Orkelsfelsen und der Straußenfarm zum schluchtenartigen Steinbachtal. Über Pfade und viele Brücken ging es am Bach entlang abwärts bis zur Saar. Hier legten wir eine Rast ein, bevor wir uns an den nun folgenden schweißtreibenden Aufstieg über einen schmalen – nur für Geübte empfohlenen – Pfad aufmachten. Angekommen am Aussichtspunkt Cloef erholten wir uns von der Anstrengung, den Blick auf die Saarschleife und der in der Mitte gelegenen Burg Montclair gerichtet. Wieder bei den PKWs ging die Fahrt weiter zum Hotel und der Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen.

07.06.2021: Schloss Weilerbach, Felsenweg und Teufelsloch

                               14 km, 360 hm

12 Personen

19 Grad, bewölkter Himmel, später 22 Grad

Eine kurze Anfahrt brachte uns zum Ausgangspunkt unserer zweiten Wanderung. Am Schloss Weilersbach, das 1780 von Emmanuel Limpach, dem letzten Abt von Echternach als Sommersitz errichtet wurde, besichtigten wir erst die erhöht liegende Gartenanlage, dessen Brunnenhaus wegen Bauarbeiten leider nicht zugänglich war. Von da starteten wir die Wanderung Richtung Teufelsloch. Auf gut begehbaren Wegen kamen wir zügig voran und trafen bald auf das Diana-Denkmal. Eins von vielen römischen Denkmälern in der Südeifel als Überrest aus der Antike. Von dem Denkmal ist nur der Sockel erhalten. Weiter ging es in zunehmend felsigerer Umgebung und schmaleren, steileren Wegen. Vorbei an spektakuläre Felsformationen und schluchtartigen Tälern führt uns der Weg mitten in eine Felsenlandschaft aus Lias-Sandstein. Abenteuerlich schlängelten wir uns an den hochragenden Felsen vorbei, bis wir letztendlich durch das Teufelsloch – einem schmalen Spalt, der nur seitlich und ohne Rucksack zu bezwingen war – schlüpfen mussten. Danach waren die Wege wieder einfacher zu gehen. Wir kamen vorbei an dem „Bildcheslay“, einem Monolithen mit einer kleinen Nische für eine Muttergottesstatue. Die Landschaft öffnete sich und gab den Blick frei über den Naturpark. Vorbei an blühenden Wiesen und Ginster ging es durch den Ort Ferschweiler. Wir folgten nun dem Felsenweg 3 und so kamen auch wieder Anstiege und mächtige Felsen säumten den Weg. Bei den sogenannten „Schweineställe“ säumen auf 300 Meter 35 Meter hohe Felsen den Weg, der am Anfang und am Ende nur schmale Zugänge hat. Der Rest des Weges führte uns wieder zurück zum Ausgangspunkt und wir fuhren zum Hotel zurück. Dort gab es Kaffee und Kuchen mit Blick in das Tal der Sauer.

08.06.2021: Teufelsschlucht, Irreler Wasserfälle, Felsenweiher

17 km, 360 hm

11 Personen

19 Grad, bewölkt mit Regenankündigung, mittags teilweise sonnig 24 Grad, kein Regen

Der Tag begann trübe, für den Nachmittag war Regen vorhergesagt. Wir starten mit den Autos zum Startpunkt. Los ging es am Naturparkzentrum Teufelsschlucht und von da direkt in die mystische Teufelsschlucht. Diese ist vor 12.000 Jahren nach der letzten Eiszeit entstanden. Dabei hat sich ein mächtiger Felsblock gelöst und ein 28 Meter tiefer Felsspalt ist entstanden. Unzählige Steinstufen führten uns in die Tiefe. Wir folgten dem „Felsenweg 6“ eine geraume Zeit, immer begleitet von mit Moosen und Flechten bewachsenen Felstürmen. Es ging durch enge Schluchten, schmale Felsspalten und manche schwierige Wegstelle galt es zu überwinden. Nach ca. 4 km verlassen wir den „Felsenweg 6“ und steigen ab zur Prym. Entlang der gemütlich plätschernden Prym ging unser Weg bis zu den „Irreler Wasserfällen“. Auf der Brücke über die Prym angekommen, schweiften unsere Blicke vor und zurück, nach links und nach rechts: Wo sind die Wasserfälle, fragten wir uns. Die ehemals imposanten Stromschnellen waren wohl durch den Bau eines Stausees ruhiger geworden. Wir fanden aber einen gemütlichen Rastplatz und genossen unser Brot, auch wenn der rege „Publikumsverkehr“ die Idylle etwas trübte. Weiter ging der Weg noch etwas gemütlich entlang des Flusses um dann recht schweißtreibend anzusteigen, bis wir wieder unsere Ausgangshöhe erreicht hatten. Zurück auf dem Parkplatz wurde die Entscheidung getroffen, noch dem Felsenweiher einen Besuch abzustatten. Zuerst gab es aber im Naturparkzentrum einen Kaffee zur Stärkung. So motiviert ging es weiter, leider auf einem unangenehm zu gehenden Weg. Der etwas bizarr, romantische Weiher, der in einer Nische von Felswänden und umgeben von Höhlen und Terrassen lag, entschädigte für die Mühe. Insbesondere da es genügend Sitzmöglichkeiten für alle gab, das Ambiente auf sich wirken zu lassen. Der Felsenweiher wird von einer Quelle gespeist und im 19. Jahrhundert hat ein Pfarrer des nahegelegenen Ortes, die natürlich entstanden Grotten und Mulden zum Felsenweiher umgestalten lassen. Der Plan hier einen lukrativen Karpfenteich anzulegen scheiterte, aber der Felsenweiher wurde schon sehr früh und unerwartet zu einem beliebten Ausflugsziel. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, ging es zurück zum Parkplatz und auf die Rückfahrt ins Hotel.

09.06.2021: Grüne Hölle

15 km, 430 hm

11 Personen

19 Grad, sonnig, mittags 25 Grad, Sonne

Heute ging es direkt vom Hotel aus zu Fuß los. Bereits nach kurzer Wanderung waren wir in der Grünen Hölle angekommen. Hier erwartete uns wieder die bereits bekannte urtümliche, wilde Felsenwelt, mit allerdings leichter begehbaren Wegen. Nach einer Weile verließen wir die felsige Landschaft und gingen gemütlich durch das Waldgebiet des Nussbaumer Hardt. Vorbei an der Wikingerburg kamen wir zu dem archaisch anmutenden steinernen „Fraubillenkreuz“. Dieses soll einst ein Menhir (aus dem Boden ragender Fels) gewesen sein und in der frühchristlichen Zeit eine kultisch-religiöse Funktion gehabt haben. Im 8. Jahrhundert soll der Gründer der Abtei Echternach mit Hammer und Meißel das heidnische Symbol zu einem Symbol des Christentums umgearbeitet haben. Zahlreiche Sagen und Legenden umgeben den Stein und auch die Namensgebung ist unklar. Kurz danach trafen wir auf den Märchenpfad, und wir konnten ein Stück in die Geschichte des König Bullybur und der Prinzessin Bollonia eintauchen. Bei so manchem wurde hier das Kind wieder in geweckt und es gab die Gelegenheit, sich diesem Gefühl hinzugeben. Auf unserer Wanderung begleiteten uns abwechselnde Aussichten auf Bollendorf und die Sauer und erneut markante Felsformationen, bis wir dann den Wald endgültig verließen und - wer wollte - Erfrischung in einem Kneipbecken fand. Es ging abwärts nach Bollendorf, bis der Fluss Sauer zum Greifen nahe war und dann stand uns der Aufstieg zum Hotel bevor. Anstrengend und schweißtreibend ging es in der zwischenzeitlich gnadenlos scheinenden Sonne einen Schotterweg aufwärts. Auf halber Strecke bot sich bei der Mariensäule die Möglichkeit einer Erholungspause gepaart mit einer schönen Aussicht. Der Rest zum Hotel wurde so dann auch noch bewältigt.

10.06.2021: Butzerbachtal, Genovevahöhle, Burg Ramstein

 

17 km, 430 hm

12 Personen

19 Grad sonnig, mittags 27 Grad Sonne

Zum Start der Wanderung fuhren wir nach Kordel und gingen dann eine längere Strecke entlang der Kyll und einer Bahnlinie bis zum Startpunkt des Premienwanderweges „Römerpfad“, dem wir dann Großteils folgen werden. Unterwegs erblickten wir zuerst das Wahrzeichen von Kordel, die Muttergottes in der Grotte, die ihren Blick über das Kylltal richtet. Kurz danach konnten wir hoch im Berg die Burg Ramstein erblicken. Wir erreichten den Beginn des Butzerbachtales und stiegen rechts des Baches aufwärts. Herrliche Blicke in das Bachtal mit kleinen Wasserfällen und üppigem Grün boten sich uns. Dann stiegen wir ab direkt zum Bach, folgten diesem auf einem schmalen Pfad abwärts. Immer wieder galt es den Bach zu überqueren, mal über Steine und mal über wunderschöne Hängebrücken. Am Ende des abenteuerlichen und recht anspruchsvollen Weges ging es dann links des Baches wieder aufwärts. Und immer weiter aufwärts führte uns der Weg und der Schweiß lief. Auf der Höhe angekommen gab es zur Belohnung herrliche Aussichten und eine Mittagspause an einem Abschnitt einer rekonstruierten spätrömischen Langmauer. Weiter ging der Weg erst noch über freies Feld, vorbei an Wiesen mit blühendem Mohn und tollen Ausblicken in die weite Landschaft, die bei günstiger Sicht bis nach Trier möglich war. Der nächste Zwischenstopp war für uns die Genovevahöhle. In dieser sagenumwogenen Höhle fanden sich Spuren aus der Steinzeit, das eine Besiedlung schon vor über 7000 Jahren vermuten lässt. Weiter ging es abwärts und dann wieder anspruchsvoll, in steilen Serpentinen mit teilweisen Trittstufen aufwärts zur nächsten Höhle, der Klausenhöhle. Diese wurde Jahrhunderte lang von Eremiten bewohnt, die dort ein frommes Leben führenten. Unser Weg ging weiter aufwärts und bot dann die Möglichkeit einen Abstecher auf den Aussichtspunkt „Geyerley“ zu machen. Hier konnten wir wieder über die weite Landschaft blicken und unser nächsten Ziel, die Burg Ramstein schon mal ins Auge fassen. Abwärts folgten wir dem Weg und bald schon konnten wir die Umrisse der Burg erkennen. Die einsam auf einem Sandsteinfelsen gelegene Burg Ramstein wurde Ende des 9. Jahrhunderts erbaut und im 17 Jahrhundert zerstört. Im erhaltenen Teil ist ein Gasthof untergebracht, der uns auch heute die Möglichkeit einer Erfrischung anbot. Nach dieser wohltuenden Pause konnten wir auch die restlichen Kilometer wieder entlang Prym und Bahnschiene bis zu unseren PKWs meistern und den Rückweg zum Hotel antreten.

11.06.2021: Abreise mit Abstecher zum Gerolsteiner Felsenpfad

8 km, 270 hm

12 Personen

Sonne den ganzen Tag, bis 27 Grad

Zu unserer üblichen Zeit brachen wir vom Hotel auf. Diesmal vollbepackt und mit einem letzten Blick auf das Sauertal nahmen wir Abschied um bis nach Gerolstein zu fahren. Erneut erwarteten uns Felsformationen, die auf eine lange Geschichte zurückblicken können. Aufwärts ging es, um dann oben auf die Buchenlochhöhle zu treffen. Auch diese bot bereits den Steinzeitmenschen Zuflucht und kann über eine Leiter besichtigt werden. Auf teilweisen Wiesenwegen und mit tollen Ausblicken ging der Weg weiter. Wir erblickten die aus dem Mittelalter stammende Kasselburg. Diese beherbergt heute einen Adler- und Wolfspark, wo neben Flugshows ein Streichelzoo die Kleinen anlockt und diverse andere Events auch die Großen anlockt. Hier lebt auch auf einer 10ha großen Fläche Westeuropas größtes Wolfsrudel. Wir wanderten weiter und machten dann an der gallo-römischen Kultstätte „Juddekirchhof“ unsere Mittagsrast. Diese keltische Tempelanlage zur Ehren der Muttergottheit Caiva wurde im 6. Jahrhundert zerstört und übrig sind noch Fundamente, die das Ausmaß der Anlage erahnen lässt. Gestärkt machen wir uns auf direkten Weg am Fuße der Gerolsteiner Dolomiten zu den Autos auf. Hier endete unsere gemeinsame Wanderwoche und alle starten für die Heimreise, das nun wohlverdiente Wochenende vor Augen.

Unserer Wanderführerin und dem Wanderführer sei unser Dank, für die erlebnisreichen Tage ausgesprochen.

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